Komburger Haus
Das Haus wurde 1683 durch Kaufmann Georg Heinrich Faust errichtet und 1693/94 im Krieg um Kleingeld belagert. Es war Sitz des Stadtschultheißen Faust, danach der Komburger Amtmänner. Bis 2005 wurde dort ein Textilhandelsgeschäft betrieben. Danach wurde es für einen Hotelbetrieb umgebaut und 2013 als Teil des Hotel-Restaurants Anne-Sophie neueröffnet.
Die Grafen von Comburg-Rothenburg stifteten um 1078 ein der Diözese Würzburg unterstehendes Benediktinerkloster an der Stelle ihrer Burg, in das einer der Gründer, Graf Burkhard, als Mönch eintrat. Neben der Grafenfamilie unterstützten auch deren Verwandte und Nachbarn die Gründung. Der Mainzer Ministeriale Wignand stiftete dem Kloster so große Besitzungen, dass er als weiterer Klosterstifter angesehen wurde. Sagenhaft ist die Stiftung der Mechthild vom Stein, die auf dem Kocherstein bei Ingelfingen gelebt haben soll und wegen des bevorstehenden Aussterben ihres Geschlechts „zum ewigen Seelenheil“ Grundbesitz in und um Künzelsau an das Kloster schenkte. Dieses wurde auch der oberste Kirchenherr, musste jedoch aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs nach und nach Eigentum an Künzelsau veräußern, konnte aber im 18. Jahrhundert den Stettenschen Besitz erwerben und blieb Ganerbe bis 1802. In den rund hundert letzten Jahren wurden die Interessen des Stifts von den hier in diesem Haus wohnenden Kaufleuten im Nebenamt wahrgenommen.
In der Bevölkerung hat sich von 1905 bis 2005 der Name „Haus Münch“ eingeprägt, den zuletzt aktiven Textilhändlern.
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